[größer] – [kleiner]
Einige Buchstabenkombinationen sind eine Herausforderung für die Gestaltung von Schriftarten. Ein gutes Beispiel ist die f‑i‑Kombination. Das kleine f ist oft ausladend gestaltet, und so entsteht eine unschöne Lücke zwischen dem kleinen f und dem kleinen i:
Viele Schriftarten lösen dieses Problem durch Ligaturen. Die Buchstaben werden verschmolzen; so wird die Lücke vermieden und das Schriftbild wirkt harmonischer:
Im Deutschen gibt es nun viele zusammengesetzte Wörter. Ligaturen erschweren hier aber das Lesen:
Deshalb wird bei deutschen Texten in solchen Fällen keine Ligatur gesetzt:
Laden Sie die neueste Version herunter. Es handelt sich um ein 7z‑Archiv.
Entpacken Sie das Archiv mit einem geeigneten Packprogramm. Das Archiv enthält einen Ordner namens Ligatursatz, der etwa 100 MB Speicherplatz belegt.
Starten Sie Indesign. Wenn die Skriptpalette nicht sichtbar ist, dann wählen Sie im Menü Fenster → Hilfsprogramme → Skripte um sie anzuzeigen. (In älteren Indesign-Versionen: Fenster → Automatisierung → Skripte)
In der Skriptpalette wählen Sie den Registerreiter Skripte. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag Benutzer (Installation nur für das aktuelle Benutzerkonto) oder alternativ auf den Eintrag Anwendung (Installation für alle Benutzerkonten, benötigt Administratorrechte). Wählen Sie dann Im Explorer anzeigen (Windows) beziehungsweise Im Finder anzeigen (Mac), um den Ordner zu öffnen.
Verschieben Sie den Ordner Ligatursatz direkt dorthin.
Beenden Sie Indesign und starten es erneut.
Der Ligatursatz steht jetzt im Menüpunkt Bearbeiten zur Verfügung.
Wenn sie darüber hinaus einen Tastaturbefehl für den Ligatursatz einrichten möchten, dann kopieren Sie die Datei Ligatursatz/Ligatursatz.js nach Scripts Panel/Ligatursatz.js. Danach steht der Ligatursatz unter Bearbeiten → Tastaturbefehle… zur Verfügung.
Ligaturen werden überall dort gesetzt, wo sie nicht durch einen Bindehemmer (Unicode-Zeichen U+200C, in Indesign als Sonderzeichen mit dem Namen Verbindung unterdrücken bekannt) unterdrückt werden.
Dieses kleine Skript arbeitet sich nun Wort für Wort durch den Text. Dabei werden nur Wörter berücksichtigt, die in der Zeichenformatierung als deutsch ausgezeichnet sind und mindestens drei aufeinanderfolgende Buchstaben enthalten. Für jedes dieser Wörter wird dann ein Ligatursatz mittels Bindehemmer vorgeschlagen.
Dieses Skript arbeitet mit einem Wörterbuch, in dem für viele Wörter der passende Ligatursatz hinterlegt ist. Bei Wörtern, die nicht im Wörterbuch verzeichnet sind, versucht das Skript, den passenden Ligatursatz zu „erraten“.
Das Skript schlägt einen Bindehemmer an allen Morphemgrenzen vor, und zwar unabhängig davon, ob die unterdrückte Ligatur gebräuchlich ist oder in der dort verwendeten Schriftart überhaupt vorkommt. Somit wird beim Wort Auflage die häufig anzutreffende f‑l‑Ligatur durch einen Bindehemmer unterdrückt. Aber auch beim Wort Aufgabe wird zwischen f und g ein Bindehemmer gesetzt, obwohl eine f‑g‑Ligatur nicht gebräuchlich ist. Dieses Vorgehen hat den Nachteil, dass wohl viele Bindehemmer gesetzt werden, die keinen Effekt haben, weil die Schriftart diese Ligaturen überhaupt nicht enthält. Dieses Vorgehen hat aber den Vorteil, dass es im Grundsatz für alle Schriftarten funktioniert – auch dann, wenn Schmuckligaturen verwendet werden oder die Schriftart exotische Ligaturen enthält.
Dieses Skript basiert auf Daten und Programmcode anderer Projekte. Ohne diese Projekte wäre dieses Skript nicht möglich. Ihnen gebührt deshalb besonderer Dank.
Das Trennmuster-Projekt stellt eine sorgfältig erstellte und recht umfassende Liste deutscher Wörter mit Worttrennungen und Morphemgrenzen zur Verfügung. Aus dieser Liste wird das hier verwendete Wörterbuch erzeugt. Außerdem werden aus dieser Liste die Muster erzeugt, die für Wörter benutzt werden, die nicht im Wörterbuch stehen. Die Wortliste steht unter der MIT-Lizenz.
Hypher ist Bram Steins JavaScript-Implementierung von Frank Liangs Algorithmus zur Mustererkennung. Dieser Programmcode wird hier für Wörter benutzt werden, die nicht im Wörterbuch stehen. Er steht unter der BSD-Lizenz.
Der Unicode-Standard beschreibt einen Algorithmus zur Zerlegung eines Textes in einzelne Wörter und stellt die dazu nötigen Daten bereit. Dieser Algorithmus wird hier verwendet, um den Text in einzelne Wörter zu zerlegen. Es gilt eine eigene Unicode-Lizenz.
Die Beispiele in diesem Handbuch sind in der Schriftart EB Garamond von Georg Duffner gesetzt. Die mit viel Liebe zum Detail gestaltete EB Garamond verfügt nicht nur über Ligaturen, sondern auch über besondere kontextbedingte Varianten für den Fall, dass Ligaturen unterdrückt werden. Wenn beispielsweise im Wort Chefingenieur die f‑i‑Ligatur unterdrückt wird, dann verwendet die EB Garamond nicht das normale, ausladende f, sondern eine Variante mit kurzem Arm, die die Lücke vermeidet. Diese Schriftart steht unter der Open Font License.
Das Handbuch selbst verwendet die Schriftart Charis SIL von SIL International, die auch bei geringer Auflösung (zum Beispiel am Bildschirm) noch gut lesbar ist. Diese Schriftart steht unter der Open Font License.
Der übrige Programmcode kann wahlweise unter der MIT-Lizenz oder der CC0 verwendet werden.
Bei der Programmierung wurden zur Qualitätssicherung Modultests erstellt. Diese Modultests laufen direkt in InDesign dank Extendables, einer Bibliothek, die die Testumgebung Jasmine für InDesign zur Verfügung stellt. Extendables und auch Jasmine stehen unter der MIT-Lizenz, enthalten aber Programmcode von Drittanbietern, der unter anderen Lizenzen steht.
Mico Loretan hat mit Selnolig ein hervorragend dokumentiertes Ligatursatzpaket für Tex entwickelt. Die Lektüre hat mir sehr bei der Entwicklung dieses Skripts geholfen. Programmcode wurde nicht übernommen.
Sie können die Lizenzen hier im Wortlaut nachlesen.